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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 29

1908 - Berlin : Süsserott
— 29 — Celebes erzeugt den bekannten Menadokaffee. Borneo hat reiche Diamantfundstätten und birgt auch Gold, Eisen und Schwefel. Gesucht sind seine Nutzhölzer (Ebenholz, Bambus). Die kleinen Sundainseln, die Gewürzinseln oder Moluk- ken bringen hauptsächlich Reis, Sago, Pfeffer, Gewürznelken, Muskat, Zimt, Ingwer, Kampfer, Guttapercha und Kautschuk in den Handel. Die Einfuhr von Niederländisch-Indien nach Deutschland ist ziemlich beträchtlich in Tabak (62,5 Mill. M), Reis, Kaffee, Zinn sowie in Chinarinde und Pfeffer. 2. In Amerika einige Besitzungen von untergeordneter Bedeutung. Es sind folgende: i. Niederl.-Guyana, 2. die Insel Curaçao (gleichnamiger Likör, Rum und Kakao) mit noch einigen kleineren benachbarten Inseln. 3. In Australien den Westen der Insel Neuguinea mit ähnlichen Produktionsverhält- nissen wie das benachbarte deutsche Kaiser-Wilhelms-Land (siehe Teil I, S. 103). Über die Deutsch - Niederländische Kabelgesellschaft lies Teil I, S. 98.

2. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 66

1908 - Berlin : Süsserott
— 66 — Häfen, der Levante, Ostindien, Ostasien und Südamerika, gleichzeitig auch einer der Hauptmärkte Europas für Getreide, öl, Rohseide, Häute und Hölzer. Die französische Handelsmarine, 1870 noch an zweiter, heute hinter England, Deutschland, Union und Nor- wegen an fünfter Stelle, zählt mehr als 16 750 Schiffe (davon aber 15 280 Segelschiffe) und hat einen Tonnengehalt von 1,4 Mill. t. Vergleiche die Zahlen mit den entsprechenden deutschen ! Die größte Schiffahrtsgesellschaft, Compagnie des Messageries maritimes de France, hat ihren Sitz in Marseille und besorgt den Verkehr durch den Suezkanal, während der nach New York hauptsächlich von der Compagnie générale transatlantique (Paris, St. Nazaire und Le Havre) vermittelt wird. Haupteinfuhrgegenstände sind neben Wolle, Steinkohlen, Rohseide, Baumwolle, Hölzern, Kolonialwaren, Kautschuk und Gummi besonders Getreide, Vieh, Erze und Petroleum. Nenne französische Ausfuhrartikel! Die Haupt ver kehrsländer Frank- reichs sind Großbritannien, Belgien, Deutschland, Union. Der Ver- kehr mit Deutschland wird durch die Erinnerung an 1870/71 un- günstig beeinflußt; jedoch scheint sich allmählich eine Wendung zum Bessern zu vollziehen. Das handelspolitische Verhältnis beider Staaten ist durch den Frankfurter Frieden dahin geregelt, daß das Deutsche Reich jeden einem andern Staate bewilligten Vorteil auch Frankreich einräumen muß (Recht der Meistbegünstigung), ohne daß dieses zu einer Gegenleistung verpflichtet ist. Dadurch hat Frankreich eine ungleich günstigere Stellung als Deutschland, um so mehr, als es viel höhere Zölle erhebt als dieses. Der Verkehr erreichte 1906 in der Ausfuhr nach Deutschland 433 Mill. M und erstreckte sich hauptsächlich auf Wolle, Wein, Seide und Seiden- waren, Pferde, Lederwaren, Kognak, Likör, öl und Käse. Die Ein- fuhr aus dem deutschen Zollgebiet betrug in demselben Jahre 383 Mill. M, die in der Hauptsache für Koks, Steinkohlen, Felle, Eisen- und Wollwaren, Lokomotiven, Flachs, Borsten, Eisenerze und Bier bezahlt wurden. (Vergleiche diese Zahlen mit denen des deutschen Handels nach Holland, Belgien und der Schweiz!) C. Das französische Kolonialreich. Obwohl das französische Volk infolge seiner geringen Bevölke- rungszunahme nur eine schwache Auswanderung und damit auch

3. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 82

1908 - Berlin : Süsserott
— 82 — Emirat Bochara und das Khanat Chiwa. Die Steppe beherrscht das ganze Gebiet; doch gibt es in den Tälern des Syr-Darja und Amu-Darja und überall östlich des großen Aralsees sehr fruchtbare Gebiete, die Weizen, Gerste, Reis, edle Obstarten und Wein hervorbringen. Wichtig ist der Anbau des Maulbeerbaumes und der Baumwolle sowie die Seidenraupenzucht in Bochara und der Provinz Ferghana. (Die Baum- wollerzeugung beläuft sich auf 130 Mill, kg.) Zur Ausfuhr gelangen neben Baumwolle und Seide Früchte, Tabak, Schafe, Ziegen und Pferde; die Einfuhr beschränkt sich auf Seide und seidene Gewebe aus Indien, chinesischen Tee und russische Baumwoll- und Metallwaren. Die von der russischen Regierung (durch Soldaten) gebauten Eisenbahnen dienen ebensosehr strategischen als Handelszwecken. Sie sind Fortsetzungen der Bahn Moskau—baku auf der östlichen Seite des Kaspischen Meeres oder solche der Linie Baku—batum. Von Krasnowodsk führt die Bahn durch die transkaspische Provinz und Bochara nach Ferghana. Sie ver- bindet die Plätze Merw, Bochara, Samarkand und Kokand, hat Ab- zweigungen nach Taschkent und Kuschk (etwa 100 km von Herat, ,,dem Schlüssel Afghanistans") und reicht nach Osten bis Andidschan. Nachdem auch die Anschlußlinie von Taschkent nach Orenburg fertig gestellt ist, plant man noch eine andere von Andidschan nach Semi- palatinsk und Omsk. Nach erfolgter Ausführung dieser Bahnstrecken werden der Baumwollkultur auch diejenigen Gebiete dienstbar gemacht werden können, die heute noch Getreide bauen müssen, das später von Westsibirien, wo es im Überfluß vorhanden ist, eingeführt werden kann. 3. Kaukasien (468 700 qkm mit 9,3 Mill. Einwohnern). Es rechnet politisch zum europäischen Rußland, geographisch gehört es jedoch zu Asien. Es beginnt mit der ponto-kaspischen Niederung (Kuma-Manytsch- senke), breitet sich auf beiden Seiten des Kaukasus zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meere aus und erstreckt sich bis an die Grenzen Persiens und des türkischen Armeniens. Die reiche Bewässe- rung des Landes durch die von den Schneegipfeln des Kaukasus und Ararat gespeisten Flußläufe (Terek, Kuban, Kur) und die geschützte Lage der Täler bedingen eine ungeheure Bodenfruchtbarkeit. Welche Bodenerzeugnisse wurden bereits genannt? Dazu kommen noch Obst, Flachs, Hanf und Raps. Die Bevölkerung ist sehr gemischt. Neben den alten Bergvölkern der Georgier, Grusier und Tscherkessen nehmen die unruhigen Armenier und Tataren einen weiten Raum ein. Die Frei- heitsliebe der Kaukasier hat die Russen schwere Opfer gekostet, und noch heute gärt es unter der Bevölkerung recht häufig. Der Dolch und die nie fehlende Flinte spielen im Volksleben eine bedeutende Rolle. Wiederhole, was an anderen Stellen über die bergbauliche und in- dustrielle Produktion sowie die Verkehrsmittel bereits vorkam! Mittelpunkt des kaukasischen Handels ist Tiflis (Kurort mit heißen Mineralquellen). Genannt wurden bereits wiederholt Baku und Batum; außerdem sind zu merken Stawropol, Wladikawkas (alte Paßstraße über den Kaukasus), Kutaïs, Poti und Eriwan (Baumwolle).

4. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 107

1908 - Berlin : Süsserott
— io/ — D. Außenländern zu suchen. An den großen früheren afrikanischen Besitz erinnern heute nur noch die Tributzahlungen des Vizekönigs von Ägypten (siehe dieses!) und die Bestrebungen der Italiener, Tripolis unter ihre Schutzherrschaft zu bringen, aber in Asien gehören dem ,,Be- herrscher der Gläubigen" noch weite, zum Teil wertvolle Gebiete, die, wenn sie auch heute ebenso wie die Europäische Türkei den Stempel jahrhundertelanger Mißwirtschaft tragen, doch sehr ent- wicklungsfähig sind (zusammen 1,7 Mill, qkm mit 16 Mill. Ein- wohnern). Es sind dies: i. Kleinasien oder Anatolien (Anadoli), ein hafenreiches Hoch- land mit hohen Gebirgen, ausgedehnten Steppen und Wüsten im Innern, aber herrlichen Fruchtfeldern und Gärten in den Fluß- niederungen, an den Berghängen und in den äußerst fruchtbaren Küstenebenen. Die Weizen ernte ist so reichlich, daß bereits große Mengen nach Europa ausgeführt werden können, und die köstlichsten Früchte (Feigen, Trauben, Apfelsinen, Oliven) sind im Uberfluß vor- handen. Auch die Erträge an Baumwolle, Seide, Opium und Krapp haben sich seit der Erschließung des Landes sehr vergrößert, und die fleißige Bevölkerung nimmt gern Belehrung von den überall an der Bahnlinie ansässigen Europäern an. (Deutsche Ackerbaukolonien!) Von den vielen vorhandenen mineralischen Schätzen wird nur der Meerschaum ausgebeutet. (Bedeutende Gruben bei Eski-Schehir.) Smyrna, der Haupthafenplatz der Westküste, hat als Ausgangs- punktwichtiger Karawanenstraßen und eines Zweiges der anatolischen Bahnen bedeutenden Verkehr sowohl über Land nach Armenien und Persien als auch über See mit Konstantinopel, Triest, Marseille, Alexan- drien und Hamburg (deutsche Levantelinie — Smyrnarosinen, Smyrnateppiche). Seine Bevölkerung setzt sich wie überall an den Rändern des östlichen Mittelmeeres aus Griechen, Türken, Armeniern, „Franken" und Juden zusammen. Wichtig für den Handel mit Seide und Seidengeweben ist auch Brussa, ein Hauptindustrieort « für levantinische Seide, Teppiche und Schale. Ko nia und Angora (Angoraziegen — Mohairwollen) sind die vorläufigen Endpunkte der Anatolischen Bahnen. Von Konia wird dann als Anschlußbahn die Bagdadbahn weiter bis an den Persischen Meerbusen führen. Sie folgt der alten Karawanenstraße über Mosul, Bagdad und Basra

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 109

1908 - Berlin : Süsserott
— log zucht im Libanon und in den benachbarten Gebieten. Syrische Seide wetteifert mit dem italienischen Erzeugnis erfolgreich auf dem französischen Markte; auch etwas Schafwolle kann ausgeführt werden. Zur Einfuhr gelangen Baumwollgewebe, Tuche, Strumpf- und billige Messerwaren. Seit der Jerusalemfahrt Kaiser Wilhelms Ii. drängt deutscher Einfluß den früher herrschenden französischen zurück, und auch die starke englische Einfuhr nimmt zugunsten deutscher Waren ab. Wichtige Binnenplätze sind Haleb, Damas- kus (früher blühende Stahlindustrie — Damascenerklingen) und Jerusalem, letzteres als Wallfahrtsort und Reiseziel vieler „Globe- trotter". Der bedeutendste Hafen ist Beirut, das durch Eisenbahnen mit den vorgenannten Märkten in Verbindung steht. Jafa ist Hafen- platz für Jerusalem. 6. Arabien. Es ist bisher nur in seinen Küstenlandschaften produktiv, aber nach neueren Forschungen auch in seinem Innern nicht überall Wüste, obwohl der Mangel an Bewässerung und das sehr heiße Klima die Anbaufähigkeit ungünstig beeinflussen. Der wirtschaftliche Wert Arabiens wird sich unzweifelhaft heben, sobald die seit 1902 im Bau befindliche Bahn Damaskus—mokka und die Verbindungslinie nach dem Mittelmeer (Haifa) fertiggestellt sein werden. Landesprodukte sind Ziegen- und Schaffelle, Kuhhäute, Sennesblätter, Datteln, Weihrauch und Kaffee (Mokka). Wichtiger Handelsplatz ist Ds chid da. Der Einfuhrhandel erstreckt sich be- sonders auf Webewaren englischer und indischer Herkunft. Wichtig für den Ausfuhrhandel sind die Perlmutterschalen, die im Roten Meere (Perim) und Persischen Meerbusen gefunden werden. Der Kaffeehandel geht über das englische Aden. Englisch sind auch die Bahreininseln (Perlenfischerei). — Der eigentliche Wert Arabiens besteht für die Türken in dem Besitz von Mekka und Medina, den heiligen Städten der Mohammedaner. Er sichert dem Sultan das Ansehen bei allen Bekennern des Islam und rechtfertigt die großen Opfer, welche die Türkei in den unzähligen Kämpfen bei den arabischen Aufständen bringt. (Über englische Bestrebungen gegen die türkische Herrschaft, die nicht nur durch den Wert des Suezkanals, sondern auch mit Hinblick auf die Tätsache, daß der Kaiser von Indien Hunderte von Millionen mohammedanischer Unter- tanen hat, erklärlich sind, lies S. 52 !)

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 148

1908 - Berlin : Süsserott
— 148 — Reis, der mit Ausnahme von Jeso und den Kurilen überall an- gebaut wird und der beste Südasiens ist, so daß Japan davon aus- führt und minderwertige Sorten einführt. Aus dem Reis stellt man Reisbier her; über die Verwendung des Reisstrohes siehe Industrie. Andere Getreidearten kommen kaum in Betracht, dagegen baut man viel Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Rettiche, Rüben, Gurken und anderes Gemüse an. Die europäischen Obstarten verlieren in Japan ihren Wohlgeschmack, dagegen gedeihen Apfelsinen, Dattelpflaume, japanische Mispel und eßbare Kastanie. Der Teestrauch wächst an den Hügelabhängen und in der Ebene auf der Insel Nippon sowie im Norden von Formosa; hauptsächlich wird grüner Tee er- zeugt. Den Tabakbau sucht man zu fördern, um das Rohmaterial für die Zigarettenindustrie selbst zu erzeugen. Von den Gespinst- pflanzen gedeihen in West- und Mitteljapan die Baumwollstaude (jedoch wird der Bedarf an Rohstoff nicht gedeckt!) und im Norden der Hanf. Die Gebirge sind mit Wald bestanden, der Bau- und Nutz- hölzer liefert. Auf Kiuschu, Schikoku und besonders auf Formosa wächst der Kampferbaum, aus dessen zerkleinertem Holze der Kampfer gewonnen wird. (Raubbau, Aufforstung durch die Regierung, Festsetzung einer jährlichen Höchstproduktion.) Der Talgbaum wird auf Kiuschu und Schikoku, der Lackbaum (siehe Industrie!) im nördlichen Teile von Nippon viel angebaut. — Die Tierzucht ist, trotzdem es an Bergwiesen und Weiden nicht mangelt, wenig entwickelt. Zagtier ist der Ochse, das Pferd dient zum Lasttragen. Hühner und Enten sind reichlich vorhanden. Große Erträge liefert die mit viel Sorgfalt betriebene Zucht der Seidenraupe, so daß Japan viel Rohseide ausführen kann. — Der Fischfang beschäftigt 2% Mill. Menschen und bringt reiche Erträge; Japan versorgt China mit getrockneten und gesalzenen Fischen. 2. Der Bergbau findet in Japan reiche Bodenschätze. Drei Viertel der Ausbeute von Steinkohlen (10,8 Mill, t) liefert die Insel Kiuschu. (Starke Ausfuhr nach Hongkong und Britisch-Indien.) Die Eisenförderung steht dagegen noch zurück. Bedeutender als die Edelmetallproduktion ist die Ausbeute von Kupfer (1906: 37 000 t), von der über zwei Drittel ausgeführt werden kann. Petroleum findet sich fast überall, Schwefel reichlich auf Jeso, und an Kaolin hat Japan Überfluß (Porzellanindustrie).

7. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 151

1908 - Berlin : Süsserott
Anhang, enthaltend kurze Wort- und Sacherklärungen weniger bekannter Handelsartikel. Absinth = doppelter (scharfer) Branntwein, Destillat aus Anissamen. Anisette ist ein mit dem ätherischen öl des Anissamens hergestellter Likör. Asbest oder Federalaun ist ein aus weißschimmernden Fasern bestehen- des Mineral, das wegen seiner Unverbrennlichkeit vielfach Ver- wendung findet (Asbesthandschuhe, -pappe, -gewebe, -stricke usw.). Ätherische (flüchtige) Öle sind meistens ölartige, aus Pflanzenteilen gewonnene Flüssigkeiten, die sich leicht verflüchtigen und dadurch bestimmte Gerüche verbreiten. Chartreuse heißt ein von den Karthäusern, früher im Kloster ,,Grande Chartreuse" (bei Grenoble), aus Spiritus und etwa 20 Kräutern und Samen destillierter Likör. Chinarinde stammt von einer in China wachsenden Baumart; aus ihr wird besonders das Fiebermittel Chinin gewonnen. Chinchilla ist der seidenartige, dunkelgraue bis silberweiße Pelz der Wollmaus. Cochenille ist ein tierischer Farbstoff, erzeugt aus getrockneten Schild- läusen, die auf amerikanischen Kaktusarten leben. Die Bedeutung dieses Farbstoffes ist infolge der Verwendung der Anilinfarben zurückgegangen. Drops sind mit Fruchtäthern parfümierte Bonbons aus Zucker und Fruchtsäften. Espartogras liefert vorzüglichen Rohstoff für die Papierfabrikation. Fayence ist feines Steingut mit durchsichtiger Glasur, während die Majolika aus gewöhnlicherem Ton besteht und einen undurch- sichtigen Überzug erhält. Gobelins sind Wandteppiche mit eingewebten Bildern; der Name rührt von der Familie Gobelin her, welche die Herstellung dieser Gewebe zu hoher Blüte brachte. Gummi s. Kautschuk. Guano heißen die zersetzten Exkremente von Seevögeln, die wegen ihres Reichtums an Ammoniak eines der vorzüglichsten Düngemittel abgebenbeorg.e,: für inter; ^ale Schul bu ci. ...chuna Braunsc; »Vv0iq fiçj&u Ibu eh b fei

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 46

1908 - Berlin : Süsserott
— 4 6 — Teeplantagen finden sich in Assam und auf Ceylon (,,Teekönig" Lipton — der indische Tee hat den chinesischen vollständig vom englischen Markte verdrängt), K a f f e e plantagen im südlichen Teile Indiens. Andere Bodenerzeugnisse sind Erd- und Kokosnüsse, Opium, Chinarinde, Zimt (das meiste der Welt!). — Die Wälder stehen neuerdings unter dem Schutze der Regierung; Teak- und Sandelholz finden reiche Verwendung. Das Tierreich liefert Wolle und Häute, Perlen und Perlmutter. Die Kaurimuscheln (Golf von Katsch) finden als Scheidemünze Verwendung. Als Zug- tiere benutzt man den Elefanten und das Kamel. An Mineralien findet man Kohlen (Bengalen), Diamanten, Salz und fast alle Metalle (Goldausbeute 1905: 17 537 kg i. W. von 49 Mill. M), jedoch werden die Bodenschätze noch wenig ausgebeutet. Industrie. Von altersher steht in Indien die Herstellung feiner Textilwaren auf hoher Stufe. Berühmt sind die Kaschmirschale, Teppiche und Stickereien, vielbegehrt die feinen Holz- und Elfenbein- schnitzereien, Goldarbeiten und verzierten Waffen. Neuerdings blüht auch der Fabrikbetrieb mächtig empor und macht bei der Billigkeit der Rohstoffe infolge Wegfalles der Transportkosten und bei den niedrigen Arbeitslöhnen der Industrie des Mutterlandes bereits Konkurrenz. Am meisten entwickelt ist die Baumwollenindustrie mit dem Hauptsitze in Bombay (1907 5,2 Mill. Spindeln). Die J ute- industrie liefert zumeist Säcke nach Kalifornien und Südamerika. Zuckerfabriken und -raffinerien verarbeiten das einheimische Zuckerrohr; auch die Papierfabrikation hat einen bedeutenden Aufschwung genommen. Handel und Verkehr. Unterstützt wird die aufstrebende Ent- wicklung durch ein ausgedehntes Netz von Verkehrswegen. Im Jahre 1906 hatte Indien bereits 46800 km Eisenbahnen, von denen Kalkutta—bombay, Madras—bombay, Madras—kalikut, Kalkutta—lahore—peschawar (strategische Bahn gegen Afghani- stan—rußland) und Lahore—karatschi die bedeutendsten sind. Die Länge der Telegraphenleitungen beträgt gegen drei Viertel der deutschen Linien. Gib nach der Karte die Kabelverbindungen an ! Wiederhole die schiffbaren Ströme ! — Die Mittelpunkte des Handels sind Kalkutta (ein Drittel), Bombay (ebenfalls ungefähr ein Drittel des gesamten Außenhandels), Madras, Karatschi. Den größten Schiffsverkehr hat Colombo auf der Insel Ceylon. Die wichtigsten

9. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 78

1908 - Berlin : Süsserott
- 73 Spindeln 1907: 7,4 Mill.). Hauptsitz derselben ist einerseits Polen mit dem Zentrum Lodz-Warschau, anderseits Mittelrußland mit Moskau- Kaluga-Wladimir-Jaroslawl. Daneben ist als drittes Hauptgebiet Peters- burg-Narwa zu merken. Berühmte Kattune kommen aus Kasan. In allen genannten Orten, außerdem noch in Minsk und Charkow, ist auch die Wo 11 warenindustrie zu Hause. Jedoch müssen feine Gewebe aus England, Frankreich und Deutschland eingeführt werden. Lei ne n- und Hanffabrikate werden im Moskauer Bezirk hergestellt, außerdem in Rjäsan, Orel, Pensa und Kostroma. Twer hat große Seilereien. Die Seidenweberei ist in Moskau blühend, ebenso in Wladimir und Orel. Der Bedeutung nach folgt an zweiter Stelle die Eisen - und Metall- industrie. Eisenhütten und -werke sind vorzugsweise in den fünf großen Bergbaugebieten zu finden. Große Eisengießereien und Maschinen- fabriken gibt es in Petersburg (Putilowwerke mit 12000 Arbeitern), Warschau, Moskau, Kostroma und Odessa, große Hüttenwerke in J ekaterinburg. T ula und Rj äsan liefern Metall waren aller Art, Haupt- platz für landwirtschaftliche Maschinen ist Odessa. Große Ge- wehrfabriken besitzen Tula, Kiew und Moskau ; Perm hat eine bedeutende G e s c h ü t z gießerei. Die chemische Industrie verfügt über viele Spiritusbrennereien in Wilna, Petersburg, Warschau und Kiew. Berühmt sind die Ölmühlen von Saratow und die Talgschmelzereien, Stearinlichte- und Seifenfabrikation in Lublin, Poltawa, Kasan, Samara und Odessa. Die Tabak Verarbeitung blüht in vielen Orten des Westens (Warschau, Wilna, Kischinew — Zigaretten) ; einen guten Ruf hat die Herstellung von Likören (Getreidekümmel) und Konfitüren (russische Drops). Die Bereitung des Kaviars beschäftigt etwa 50000 Personen in Astrachan und den Gegenden südwestlich von Odessa. Ausgezeichnet ist die Lederindustrie entwickelt, die fast überall vertreten ist. Kostroma liefert das berühmte Juchtenleder. Auch Holz- und Papierindustrie sind vorhanden. Erstere liefert viele be- rühmte Sonderartikel (Petersburg und Moskau), Zündhölzer (Odessa) und wasserdichte Schachteln (Reval). 4. Handel und Verkehr. Der russische Handel entspricht nicht der Größe und Produktion des Riesenreiches. Die weiten Entfernun- gen, der Mangel an Verkehrswegen und die ungünstigen klimatischen Verhältnisse sind neben der Lage (siehe diese!) die Haupthinderungs- gründe, obwohl der Russe ein Geschäftsmann ersten Ranges ist. Der Binnenhandel bedient sich hauptsächlich der Wasserstraßen, in neuerer Zeit auch des Eisenbahnnetzes; der Außenhandel erreichte 1906 in Ein- und Ausfuhr 3,9 Milliarden M, wobei die Ausfuhr um rund 800 Mill. M die Einfuhr überwog. Der Anteil Rußlands am Welthandel stellte sich damit auf 3,4%.

10. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 98

1908 - Berlin : Süsserott
- 98 — Feldern baut man Getreide und zwar zumeist Weizen, außerdem Oliven und Wein. Mit 25—30 Mill, hl jährlicher Erzeugung nimmt Spanien im Weinbau Europas die dritte Stelle ein. Die Haupt- gebiete sind Valencia, Malaga und Jeres („Sherry"). Aus denselben werden auch frische Trauben und Rosinen in großen Mengen versandt. Das Espartogras der Steppen dient zur Papierfabrikation und wird infolgedessen stark ausgeführt. — Die Waldbestände sind infolge Raubbaues und gänzlich fehlender Neuaufforstung sehr gelichtet. Die Korkeiche, überall verbreitet, liefert in ihrer Rinde gutes Korkholz; das beste kommt aus der Gegend von Sevilla. In der Viehzucht herrschen Schaf (Merino) und Ziege vor, besonders in den hochgelegenen Steppenlandschaften. (Stückzahl 1901 = 16 Mill.) Die Pferdezucht blüht nur in Andalusien. Das wichtigste Zugtier ist das Maultier. Die saftigen Weiden des Nordens begünstigen die Rind Viehzucht (Stiere!). Valencia und Murcia pflegen die Seidenraupenzucht. 2. Bergbau. Reich ist Spaniens Boden an mineralischen Schätzen aller Art, deren Ausbeutung jedoch meist in den Händen ausländischer Kapitalisten liegt. Die reichen Eisengruben des Kantabrischen Gebirges werden von Krupp (Bilbao), von Franzosen und Eng- ländern ausgebeutet. Neue Eisenminen sind 1907 in der Gegend von Teruel (Arragonien) erschlossen worden. Man rechnet mit einer J ahresförderung von 1 Mill, t und schätzt die ganze vorhandene Erzmenge in diesem Gebiet auf 50 Mill. t. Im Kantabrischen Gebirge sowie in Andalusien und um Murcia findet sich Steinkohle; Kupfererze in Rio Tinto, Blei bei Murcia und Almeria. Kein Land der Erde hat eine größere Ausbeute an Quecksilber als Spanien (Hauptbergwerke in Almaden, an Rothschild verpachtet). Alicante, Cartagena und Cadiz erzeugen viel Salz. 3. Industrie. Von einer spanischen Industrie kann man erst seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts reden ; ihre Mittelpunkte sind Katalonien und die baskischen Provinzen. Die Baumwollen-, Wollen- und Seidenindustrie blüht in Barcelona und Valencia, Hanf- und Lei ne n weberei in Tarragona, Alicante und Sevilla. Saffian- und Korduanleder sowie Handschuhe bringen Zaragoza, Sevilla und Cordoba auf den Markt. Die Eisenindustrie findet sich hauptsächlich in den baskischen Provinzen. (Grund!) Hauptsitz ist Bilbao, wo Eisen- und Hüttenwerke, Eisengießereien und Schiffswerften dicht zusammen- gedrängt sind. Guten Ruf haben die Klingen von Toledo. In Oviedo
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